Vielleicht hast du den Begriff "dysreguliertes Nervensystem" schon mal gehört. Es ist gut, dass diesem Thema mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, denn in der heutigen Gesellschaft mit all ihren Herausforderungen und Reizen leiden immer mehr Menschen zunehmend darunter, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Sich ständig überwältigt, gehetzt und aktiviert zu fühlen, mit Symptomen wie Gedächtnisproblemen, Überempfindlichkeit und Konzentrationsstörungen zu kämpfen. In extreme Fälle können sogar Haarausfall und Panikattacken auftreten. All dies kann darauf hindeuten, dass dein Nervensystem dysreguliert ist.
Kommt dir das bekannt vor? Lies weiter, um besser zu verstehen, was ein dysreguliertes Nervensystem bedeutet, welche Ursachen und Symptome dahinterstecken, und wie du es behandeln kannst.
Einteilung deines Nervensystems
Das Nervensystem ist ein komplexes Netzwerk von Nerven und Zellen, das dafür verantwortlich ist, mit allen anderen Systemen in deinem Körper zu kommunizieren und ihnen mitzuteilen, wie sie auf verschiedene Situationen reagieren sollen. Alle deine Körpersysteme (Verdauung, Hormonregulation, Immunsystem) sind auf das Nervensystem angewiesen, daher kann ein Ungleichgewicht im Nervensystem viele verschiedene Aspekte deiner Gesundheit gleichzeitig beeinflussen.
Grob gesehen besteht es aus zwei Teilen: dem zentralen Nervensystem und dem peripheren Nervensystem. Wichtig zu wissen ist, dass das zentrale und das periphere Nervensystem miteinander verbunden sind und zusammenarbeiten.
Das zentrale Nervensystem besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark.
Das periphere Nervensystem besteht aus Nervenbahnen, die durch den ganzen Körper verlaufen, sowie aus Sammelpunkten, an denen die Nervenbahnen zusammenkommen.
Das periphere Nervensystem besteht aus dem autonomen und dem somatischen Nervensystem.
Das somatische Nervensystem ist an der bewussten Steuerung unserer Motorik beteiligt.
Das autonome Nervensystem reguliert die unbewussten Prozesse in deinem Körper. Es steuert die lebenswichtigen Körperfunktionen (Herzschlag, Blutdruck und Körpertemperatur) und die inneren Organe.
Unser Autonomes Nervensystem
Das autonome Nervensystem reguliert die unbewussten Prozesse in deinem Körper. Es steuert die lebenswichtigen Körperfunktionen (Herzschlag, Blutdruck und Körpertemperatur) und die inneren Organe. Das autonome Nervensystem wird auch als vegetatives, unwillkürliches oder viszerales Nervensystem bezeichnet.
Unser autonomes Nervensystem besteht aus dem sympathischen Nervensystem (Aktion) und dem parasympathischen Nervensystem (Ruhe & Erholung). Ein Gleichgewicht zwischen den Aktivitäten des sympathischen und parasympathischen Nervensystems ist sowohl für deine physische als auch mentale Gesundheit unglaublich wichtig.
Der Sympathikus ist am "Fight-or-Flight"/"Kampf und Flucht"-Modus beteiligt. Dieser Modus ist eine typische und auch normale Reaktion auf Stress. Die Aktivierung des Kampf- oder Fluchtmodus an sich ist also nichts Negatives; wir brauchen es, um in Aktion zu treten. Es wird jedoch zu einem Problem, wenn unser System Situationen und Ereignisse als Gefahr wahrnimmt, die keine sind, und wir uns mehr in diesem Kampf- oder Fluchtmodus befinden als im Erholungsmodus. Nach einer Kampf- oder Fluchtreaktion sollte unser Nervensystem jedoch wieder auf ein Niveau zurückkehren, auf dem Erholung möglich ist.
Was wird mit "dysreguliertem Nervensystem" gemeint?
Durch langanhaltenden Stress kann sich dieses Niveau jedoch verschieben, und unser Körper stellt sich so ein, dass wir nicht mehr wirklich in den Erholungsmodus zurückkehren können. Dies ist, was mit "dysreguliertem Nervensystem" gemeint wird. Wir bleiben länger im Kampf- oder Fluchtmodus, als eigentlich nötig ist, und finden irgendwie keinen Weg zurück. Unser Körper tut das, um uns zu schützen, aber leider hat diese Reaktion das Gegenteil zur Folge und kann zu physischen Problemen führen.
Ein dysreguliertes Nervensystem hat also seine natürliche flexible Reaktion auf Stressoren verloren. Es verbringt zu viel Zeit in einem chronisch aktivierten Zustand und nicht genug Zeit im Ruhe- und Erholungszustand. Es fühlt sich an, als wäre man in einer Schleife aus Angst und Müdigkeit gefangen. Ein dysreguliertes Nervensystem kann nicht zu den niedrigeren Stresszuständen als Basislinie zurückkehren.
dysreguliertes Nervensystem Ursachen
Lang anhaltender Stress und mentale Überlastung
Trauma (Traumata aus der Kindheit können sich im Erwachsenenleben auswirken, wenn sie nicht angemessen verarbeitet werden)
Dysreguliertes Nervensystem Symptome
Innere Unruhe und Ängste
Körperliches Unwohlsein
Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus
Schwierigkeit, im Hier und Jetzt zu sein
Verminderte Konzentrationsfähigkeit
Gedächtnisverlust
Gedankenblockaden
Haarausfall
Gewichtszunahme
Dysreguliertes Nervensystem regulieren
Es ist normal, eine Vielzahl von Emotionen und Reaktionen zu erleben. Regulation bedeutet nicht, ständige Ruhe oder Entspannung aufrechtzuerhalten, sondern vielmehr, sich mit den unausweichlichen Höhen und Tiefen des Lebens zu arrangieren. Die Schlüssel zur Gesundheit des Nervensystems liegen in seiner Flexibilität. Ein reguliertes Nervensystem kann sich mühelos an unterschiedliche Umstände anpassen; ein dysreguliertes Nervensystem ist eher unflexibel und bleibt in einem aktivierten Zustand stecken.
Regulation deines Nervensystems bedeutet, dass dein Körper schnell in einen Zustand zurückzukehren kann, in dem du dich ruhig und zentriert fühlst. In diesem Artikel findest du 5 Tipps, wie du ein dysreguliertes Nervensystem heilen kannst. Hier findest du eine Liste von Nahrungsergänzungsmittel die dabei unterstützen können.
Yoga Nidra und dysreguliertes Nervensystem
Yoga Nidra ermöglicht es uns, vom Aktionsmodus (Sympathikus) in den Ruhezustand (Parasympathikus) zu gelangen. Yoga Nidra wirkt sowohl auf psychologischer als auch auf physiologischer Ebene. Auf der somatischen Körperebene hat der Körper die Chance, sich tiefgehend zu regenerieren und zu erneuern. Yoga Nidra hilft dem Körper, sein natürliches parasympathisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Auf psychologischer Ebene ermöglicht Yoga Nidra dir, eine andere Beziehung zu den stressverursachenden Gewohnheiten des Geistes zu entwickeln. Du lernst, Gedanken einfach nur als Gedanken zu erkennen und sie durchziehen zu lassen, ohne ihnen Bedeutung zuzumessen. Probiere jetzt eine Yoga Nidra eine Aufnahme aus und erfahre die Vorteile selbst:
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